Redaktion: Dennis - Berlin, 10.04.2023

Lesedauer:  2:54 min   -   Grad: leicht

EMS vs. TENS: Vergleich der Anwendungen

TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) und EMS (Elektrische Muskelstimulation) sind zwei unterschiedliche Ansätze zur Stimulation des Körpers mit elektrischen Impulsen. Während TENS hauptsächlich zur Schmerzlinderung eingesetzt wird, konzentriert sich EMS auf das gezielte Training von Muskelgruppen. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen den beiden Methoden:

TENS: Gezieltes Muskeltraining

TENS also transkutane elektrische Nervenstimulation bedeutet, dass elektrische Impulse über manuell festgemachte Elektroden direkt an die Haut abgegeben werden. TENS kommt bei der Therapie von Schmerzen und in der Reha zum Einsatz. TENS zielt darauf ab, einzelne Muskeln gezielt zu trainieren. Dabei werden normalerweise 1 bis 4 Elektrodenpaare lokal am Körper an den entsprechenden Muskelbereichen angebracht. Die Elektroden werden auf dem gleichen Muskel positioniert, um ein isoliertes Training zu ermöglichen. Dies kann jedoch zu einer Überlastung bestimmter Muskeln führen und das Risiko von muskulären Ungleichgewichten erhöhen. Die genaue Positionierung der Elektroden basiert auf den motorischen Reizpunkten und Nervenverläufen. Ein Nachteil der TENS-Therapie ist die schnelle Ermüdung der Muskeln, was zu einer Überlastung führen kann.

Vorteile von TENS:

• Gezieltes Muskeltraining
• Isoliertes Training einzelner Muskeln
• Genaue Positionierung der Elektroden
• Reduzierung von Schmerzen und Verspannungen

EMS: Ganzkörperstimulation

Im Gegensatz dazu zielt EMS darauf ab, den gesamten Körper zu stimulieren. Es wird sowohl in der Rehabilitation als auch im Sportbereich eingesetzt. Hier werden normalerweise 8 bis 12 Elektrodenpaare verwendet, die über einen Anzug oder spezielle Klebepads an Po, Beinen und Armen angebracht werden. Die Verwendung eines EMS-Geräts ermöglicht die Übertragung von elektrischen Impulsen an den gesamten Körper, um eine gezielte und intensive Kontraktion der Muskeln zu erreichen. Beim EMS-Training werden spezifische Frequenzen, Pulsbreiten und Intensitäten verwendet, um Muskelgruppen zu trainieren. Das Training erfolgt an allen großen Muskelgruppen auf beiden Körperseiten, um einseitige Belastungen und muskuläre Dysbalancen zu vermeiden. Im Gegensatz zur TENS-Therapie ist beim EMS-Training kein isoliertes Training einzelner Muskeln möglich.

Vorteile von EMS:

1. Effektives Ganzkörpertraining
2. Vermeidung muskulärer Dysbalancen
3. Stärkung der Muskulatur
4. Unterstützung im Sportbereich

Fazit: Anwendung von EMS und TENS

Sowohl TENS als auch EMS bieten wirksame Möglichkeiten zur elektrischen Stimulation des Körpers, haben jedoch unterschiedliche Anwendungsbereiche und Ziele. TENS eignet sich hervorragend für gezieltes Muskeltraining und die Steigerung von Muskelkraft und Ausdauer, insbesondere im Fitness- und Sportbereich. EMS hingegen konzentriert sich auf die Schmerzlinderung und Therapie bei verschiedenen Schmerzarten und Muskelproblemen und wird sowohl in der Rehabilitation als auch im Sportbereich eingesetzt.

Die Wahl zwischen EMS und TENS hängt von den individuellen Zielen und Bedürfnissen ab. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, beide Methoden zu kombinieren, um die Vorteile beider Ansätze zu nutzen. Vor der Anwendung ist es jedoch ratsam, sich von einem Fachexperten beraten zu lassen und die richtige Anwendungstechnik zu erlernen.

Insgesamt bieten sowohl TENS als auch EMS interessante Möglichkeiten zur Verbesserung der körperlichen Gesundheit und Fitness. Durch das Verständnis der Unterschiede und Anwendungsbereiche dieser beiden Methoden kann eine fundierte Entscheidung getroffen werden, um das Training oder die Therapie zu wählen, die am besten zu den individuellen Bedürfnissen passt.