Redaktion: Dennis - Berlin, 29.11.2023

Lesedauer:  4:30 min   -   Grad: mittel

EMS-Training bei Diabetes mellitus: Eine innovative Lösung für ein gesundes Leben

Diabetes mellitus, umgangssprachlich auch als Zuckerkrankheit bezeichnet, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Diese Erkrankung kann in zwei Haupttypen unterteilt werden: Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2.

Diabetes mellitus Typ 1 tritt oft in jungen Jahren auf und resultiert aus einer Autoimmunreaktion, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin produziert. Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 sind auf Insulininjektionen oder eine Insulinpumpe angewiesen, um ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.

Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt sich in der Regel im Erwachsenenalter und hängt oft mit Lebensstilfaktoren wie Übergewicht und mangelnder körperlicher Aktivität zusammen. Bei Typ-2-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse immer noch Insulin, aber der Körper reagiert nicht mehr angemessen darauf. Die Behandlung kann Ernährungsumstellungen, Bewegung und Medikamente umfassen.

Die Diagnose von Diabetes mellitus erfolgt in der Regel anhand eines Blutzuckertests. Ein wichtiger diagnostischer Wert ist der Nüchternblutzuckerspiegel, der typischerweise bei einer Person ohne Diabetes unter 100 mg/dl liegt. Wenn der Nüchternblutzuckerwert 126 mg/dl oder höher beträgt, wird dies als Diabetes mellitus diagnostiziert. Ein weiterer wichtiger Wert ist der HbA1c-Wert (glykiertes Hämoglobin), der den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate widerspiegelt. Ein HbA1c-Wert von 6,5% oder höher deutet auf Diabetes hin.

Es gab lange Zeit Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von EMS-Training bei Diabetes mellitus. Allerdings, wenn der Patient gut auf seine Diabetes eingestellt ist und der behandelnde Arzt keine Einwände hat, kann das Training auch bei dieser Erkrankung durchgeführt werden.

Die Behandlung von Diabetes konzentriert sich traditionell auf die Kontrolle des Blutzuckerspiegels durch Medikamente, Insulininjektionen und eine gesunde Ernährung. In den letzten Jahren hat jedoch das EMS-Training (Elektromyostimulation) als vielversprechende ergänzende Therapie bei Diabetes mellitus an Bedeutung gewonnen. WIR raten dringend davon ab das Diabetiker TYP 1 mit wiederholten Schockzuständen EMS betreiben, in einem Anamnese-Gespräch sollte bis zum Erreichen einer stabilen Stoffwechselsituation das Training NICHT vollzogen werden.

Wie funktioniert EMS-Training?

EMS-Training ist eine Form des körperlichen Trainings, bei der schwache elektrische Impulse genutzt werden, um die Muskulatur des Körpers zu stimulieren. Dies geschieht durch das Tragen spezieller Anzüge oder Elektroden, die an verschiedene Muskelgruppen angelegt werden. Die Impulse aktivieren die Muskeln und verursachen Kontraktionen, ähnlich wie bei konventionellem Training, jedoch mit geringerer Belastung der Gelenke und der Wirbelsäule.

Die Vorteile von EMS-Training bei Diabetes mellitus liegen auf der Hand:

1. Verbesserte Insulinsensitivität:

EMS-Training kann dazu beitragen, die Insulinsensitivität zu erhöhen, was bedeutet, dass die Körperzellen empfindlicher auf Insulin reagieren. Dies kann dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel besser zu kontrollieren und die Insulindosis zu reduzieren.

2. Gewichtsmanagement:

Gewichtskontrolle ist ein wichtiger Aspekt der Diabetesbehandlung. EMS-Training kann dazu beitragen, den Stoffwechsel zu steigern und den Körper dabei zu unterstützen, Fett zu verbrennen und Muskeln aufzubauen. Dies kann beim Abnehmen und bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts helfen.

3. Verbesserte Durchblutung:

Diabetes kann die Durchblutung beeinträchtigen, was zu Problemen wie schlechter Wundheilung führen kann. EMS-Training kann die Durchblutung fördern, was die Heilung unterstützen und das Risiko von Komplikationen verringern kann.

4. Muskelkraft und Ausdauer:

Menschen mit Diabetes mellitus können von einer gesteigerten Muskelkraft und Ausdauer profitieren, da dies ihnen im Alltag helfen kann, aktiver zu sein. EMS-Training ist besonders effektiv, da es gezielt die Muskulatur aufbaut.

Wichtige Überlegungen vor dem EMS-Training bei Diabetes

Bevor Sie mit dem EMS-Training beginnen, sollten Sie einige wichtige Überlegungen in Betracht ziehen:

1. Konsultation eines Arztes:

Es ist entscheidend, dass Sie sich vor Beginn des EMS-Trainings mit Ihrem Arzt beraten, insbesondere wenn Sie bereits an Diabetes leiden. Ihr Arzt kann Ihnen Ratschläge geben und sicherstellen, dass das Training sicher und effektiv für Sie ist.

WIR raten dringend davon ab das Diabetiker TYP 1 mit wiederholten Schockzuständen EMS betreiben, in einem Anamnese-Gespräch sollte bis zum Erreichen einer stabilen Stoffwechselsituation das Training NICHT vollzogen werden.

2. Erfahrene Trainer:

Stellen Sie sicher, dass Sie von qualifizierten und erfahrenen EMS-Trainern betreut werden, die mit Diabetes und den speziellen Anforderungen vertraut sind.

3. Regelmäßige Überwachung:

Während des Trainings sollten Sie regelmäßig Ihren Blutzuckerspiegel überwachen und sicherstellen, dass er stabil bleibt. Dies ist besonders wichtig, um Hypoglykämie (Unterzuckerung) zu vermeiden.

Fazit

EMS-Training kann eine wertvolle Ergänzung zur Diabetesbehandlung sein. Sie sollten, wenn Sie Typ1 Diabeitiker sind dringend abklären ob Sie EMS trainieren dürfen. Es bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine verbesserte Insulinsensitivität, Gewichtskontrolle, bessere Durchblutung und gesteigerte Muskelkraft. Allerdings sollte das Training immer in Absprache mit einem Arzt und unter Aufsicht erfahrener Trainer durchgeführt werden. Die Kombination aus einem gesunden Lebensstil, einer ausgewogenen Ernährung und EMS-Training kann dazu beitragen, den Alltag von Menschen mit Diabetes mellitus zu verbessern und ihre Lebensqualität zu steigern.